Unsere Partnergemeinden
In den Jahren 1980/1981 wurde im Hirschberger Gemeinderat, aber auch in Bürgerversammlungen, der Wunsch nach einer Partnerschaft mit einer ausländischen Gemeinde vorgetragen. Dabei stand im Vordergrund, durch möglichst vielfältige Kontakte auf kulturellem, sportlichem und sozialem Gebiet, vor allem aber durch Begegnungen zwischen Jugendlichen und Familien, mit einer Gemeinde des benachbarten Auslandes einen Beitrag zur Verständigung zwischen den Völkern Europas und dessen Einigung zu leisten.
Eine vom Gemeinderat einberufene Kommission beriet über die Zielsetzung und die Möglichkeiten einer solchen Partnerschaft. Insbesondere die Frage, in welchem Land die Fühler ausgestreckt werden sollen, wurde heftig diskutiert, wobei natürlich das Sprachproblem eine wichtige Rolle spielte. So wurde eine Fragebogenaktion gestartet, um den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zu geben, ihre Meinung zur Partnerschaft grundsätzlich und zur Auswahl eines Landes abzugeben. Von 300 eingesandten Fragebögen lauteten 7 mit nein. 293 Einsender sprachen sich also für eine Partnerschaft aus, davon etwa die Hälfte für Frankreich (151) und 134 für das deutschsprachige Ausland (z.B. 95 für Südtirol, 16 für das Elsass).
Der Gemeinderat beschloss schließlich im Sommer 1983, eine Partnerschaft mit einer Gemeinde in Frankreich in einer Entfernung von 400 - 500 km anzustreben, da so am ehesten gewährleistet sei, dass die deutsche Sprache zumindest teilweise verstanden und wohl an den Schulen unterrichtet wird.
Die Vermittlung einer französischen Gemeinde durch den Rat der Gemeinden Europas mündete zunächst nicht in eine Partnerschaft. Einige Zeit später konnten jedoch, durch Vermittlung von Herrn Studiendirektor Klaus Reinhard, mit der Stadt Brignais, welche 12 km südwestlich von Lyon liegt, Kontakte geknüpft werden.
Besonders die spontane Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen, denen wir dort begegneten, gaben uns den Mut und die Zuversicht, die begonnen Kontakte zu vertiefen und zu festigen. Anfang Dezember 1984 war dann eine Gruppe aus Brignais in unserer Gemeinde zu Besuch. Auch diese Begegnung war von großem Verständnis geprägt. Der Delegation unter Führung von Herrn Bürgermeister Michel Thiers hat unsere Gemeinde spontan zugesagt. Am 28.6.1986 wurde in Hirschberg bei der großen Partnerschaftsfeier die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet.
Mit der Partnerschaft zu Brignais wurden auch die Verbindungen zur Gemeinde Schweighausen im Elsass begonnen. Schweighausen wurde nach dem Ende des 2. Weltkrieges durch die Stadt Brignais beim Aufbau einer Verwaltung im französischen Staatssystem unterstützt. Durch die frühe Einbindung Schweighausens in die Partnerschaftlichen Aktivitäten zwischen Hirschberg und Brignais wurde somit bald eine Dreierverbindung der Gemeinden Brignais, Schweighausen und Hirschberg.
Als 1990 nach der deutschen Wiedervereinigung das Land Baden-Württemberg für das neue Bundesland Sachsen Hilfestellung für einen Verwaltungsaufbau leistete und gleichzeitig der Hirschberger Gemeinderat sich für eine Städtepartnerschaft mit einer Gemeinde aus den damals neuen Bundesländern aussprach, war es naheliegend in Sachsen nach einer solchen Gemeinde zu suchen, was mit der Gemeinde Niederau, Kreis Meißen, dann auch gelang. Pionierarbeit bei der Suche leisteten Studiendirektor Klaus Reinhard und Oberamtsrat a.D. Erich Dallinger. So konnte am 9.11.1991 in Hirschberg die Urkunde von Bürgermeister Manfred Schmidt (Niederau), Bürgermeister Michel Thiers (Brignais), Bürgermeisterin Monique Kuttler (Schweighausen) und Bürgermeister Werner Oeldorf (Hirschberg) unterzeichnet werden.
Von nun an wurden alle Partnerschaftsaktivitäten auf die 4 Gemeinden Brignais, Schweighausen, Niederau und Hirschberg ausgedehnt, sodass man heute von einer Viererpartnerschaft sprechen kann.