Altes Rathaus am Mühlgraben
Die Rathäuser in Großsachsen
Dieses Gebäude wurde etwa 370 Jahre lang als Rathaus genutzt. Es enthielt unter anderem das Gerichts- oder Ratszimmer, eine Wachstube, die „Betzenkammer“ (Arrestlokal) und war der Platz zur Aufbewahrung von Feuerlöschgeräten.
1929 zog die Ortsverwaltung um in das ehemalige Direktoren-Wohnhaus der Presshefefabrik Müller & Feder (siehe Station 1).
1975: Vereinigung der Orte Leutershausen und Großsachsen zur Gemeinde Hirschberg. Dienstsitz des Bürgermeisters war jetzt
das Rathaus im alten Ortskern von Leutershausen. Verschiedene Dienststellen blieben jedoch in Großsachsen.
1993: Einweihung des neuen Rathauses für beide Ortsteile in Leutershausen.
Weitere Geschichte dieses Gebäudes
1930: Julius Adler, ein jüdischer Geschäftsmann, ersteigerte das Haus. Er betrieb ein Geschäft für Möbel, Schuhe und Manufakturwaren in der Brunnengasse, das ehemalige Rathaus nutzte er als Ausstellungsraum.
1938: Aufgrund der „Arisierungs¬politik“ musste Julius Adler es an die Gemein¬de zurückverkaufen, konnte aber nicht über das Geld verfügen.
1940 wurde er ins Internierungs-lager Gurs (südliches Frankreich) verschleppt. Von dort gelang ihm die Ausreise in die USA.
1939 – 1945: Die Räume im Ober¬geschoss standen der örtlichen NSDAP und ihren Gliederungen zur Verfügung.
1939 – 1975: Nutzung als Feuerwehrgerätehaus. Danach Abbruch des Schlauchturms.