Fränkische Hofanlage
In der Mitte Deutschlands, zu dem auch die ehemalige Kurpfalz gehörte, findet sich häufig die sog. „Fränkische Hofanlage“.
Sie besteht aus mehreren Gebäuden, meist in der Form eines Vierseithofes.
Das Wohnhaus steht mit dem Giebel zur Straße, die Wirtschaftsgebäude liegen gegenüber; eine quergestellte Scheune bildet die dritte Seite und hinter der Scheune ist der Garten. Zur Straße hin wird das Anwesen durch eine Mauer und ein oft überdachtes Tor abgeschlossen. Es gibt einen Gewölbekeller unter dem Wohnhaus, manchmal auch unter dem Stall bzw. der Scheune. Hinzu kommt häufig ein Backofen sowie, in Weinbaugegenden, ein Keltergebäude, in Großsachsen seit dem 19. Jh. zudem Tabakscheunen.
In Großsachsen findet sich diese Hof Form bei vielen der bäuerlichen Anwesen, besonders in der Breitgasse. Die Großsachsener Landwirte galten als verhältnismäßig wohlhabend, da ihre Ländereien nur in geringem Umfang mit Abgaben an weltliche oder geistliche Grundherren belastet waren. Dies unterschied sie z. B. von den Bauern im benachbarten Leutershausen.