Villa Rustica
Die Villa Rustica – Ein römisches Landgut
Der alt hergebrachte Großsachsener Flurname „Maueräcker“ sowie von den Landwirten dort immer wieder ausgepflügte Steine ließen vermuten, dass es an dieser Stelle archäologische Über¬reste gab. Die 1984 begonnenen Ausgrabungen förderten schließlich eine bemerkenswerte Villa rustica, ein römerzeitliches Landgut, zu Tage, das zum Umkreis des römischen Lopodunum, dem heutigen Ladenburg, gehörte.
Die eindrucksvoll rekonstruierten Ruinen zeigen das Haupthaus in seiner letzten Ausbaustufe. Die Anfänge des Hofes liegen in der Zeit um 120 n.Chr., er wurde wurde bis zum Rückzug der Römer über den Rhein um 250 n.Chr. mehrmals umgebaut. Das Haupthaus wurde im sogenannten Portikusstil errichtet, welcher durch einen halboffenen Säulengang im Eingangsbereich gekennzeichnet ist. Ebenfalls in diese Zeit fällt der Bau des Hoftempels, des kleinen Heiligtums und des Bades, welches, heute nicht mehr sichtbar, unter dem Acker etwas südlich liegt. Um 170 / 180 n.Chr. erfuhr die Anlage eine bedeutende Erweiterung. Zwei Ecktürme (Risaliten) rahmten jetzt die Eingangsfront ein und ein davor gelegtes Wasserbecken sorgte für einen besonders repräsentativen Eindruck der Villa.
Verschiedene Funde verweisen auf einen herausgehobenen Rang des Besitzers: ein durch eine Hypokaustanlage („Fußboden¬heizung“) beheizbarer Raum, die sanitäre Ausstattung des vergrößerten Badegebäudes, die Verbindung von Wohngebäude und Tempel durch einen Säulengang ebenso wie einige Einzelfunde, z.B. ein goldener Ring.