Ehemalige Synagoge
In früheren Jahrhunderten hingen die Möglichkeiten jüdischen Lebens in der Kurpfalz vom jeweiligen Landesherren ab. Vertreibungen und Duldungen wechselten einander oft ab. Um 1390, unter Kurfürst Ruprecht II., genannt „der Harte“, wurden sie vertrieben.
Seit etwa 1554 – unter Kurfürst Friedrich II. – konnten sich Juden gegen Schutzgeldzahlungen wieder ansiedeln, so auch in Leutershausen. Im Jahre 1864 gab es 165 jüdische Einwohner, etwa 10% der Bevölkerung.
Damals wurde der bisherige Betraum im Obergeschoss der heutigen Hauptstraße Nr. 1 (siehe Station 21) zu klein und man beschloss den Bau dieser Synagoge, die am 4. September 1868 eingeweiht wurde.
Durch bessere Arbeitsbedingungen in den Städten verringerte sich in den folgenden Jahrzehnten die Zahl jüdischer Bewohner; 1933 lebten noch 43 von ihnen in Leutershausen.
1937 löste sich die israelitische Gemeinde auf; im Jahr 1938 wurde die Synagoge an die politische Gemeinde verkauft, was sie in der „Reichspogromnacht“ am 9. November 1938 vor der Zerstörung bewahrte.
Das Mahnmal der Mannheimer Künstlerin Myriam Holme erinnert an die 27 Hirschberger Todesopfer des Nationalsozialismus.