Ehemalige Schule der jüdischen Gemeinde
Das 1826 erbaute Gebäude wurde im Jahre 1858 von der jüdischen Gemeinde erworben. Bis 1876 diente es als israelitische Elementarschule.
Danach erfolgte hier nur noch Religionsunterricht, zum allgemeinen Unterricht gingen jetzt alle Leutershausener Kinder gemeinsam in die Schule am heutigen Landwehrhagener Platz.
Letzter Bewohner der „Judenschul“ war der Lehrer und Kantor Meier Heller mit seiner Frau. Meier Heller starb 1942 in Theresienstadt. Der Platz neben der Synagoge trägt seit 2014 seinen Namen.
Die jüdische Bevölkerung in Leutershausen und Großsachsen
Während in den vorangegangenen Jahrhunderten die Juden nur von Handel und Geldverleih leben konnten, gab es seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch jüdische Kohlenhändler, Makler, Schlosser, Schreiner, Leineweber, Schuhmacher, Metzger, außerdem waren sie Vieh- und Pferdehändler.
Mit der Industrialisierung und den besseren Arbeitsmöglichkeiten in den Städten verschwanden ab 1900 viele Juden aus den ländlichen Gemeinden; zu Beginn des Nationalsozialismus lebten nur noch 43 Juden in Leutershausen und 13 in Großsachsen. Weil sie sich dort sicherer fühlten, zogen sie bald in die Städte um, aber nur wenige überlebten den Holocaust.